Mittwoch, 9. Oktober 2019

Wir lassen uns die Welt doch nicht von Greta – äh – Ignaz erklären!!

Ignaz Semmelweis als 12 jähriger
Ignaz Semmelweis war ein junger Arzt in Wien, Mitte des 19. Jahrhunderts. Ihm war aufgefallen, dass in seiner Abteilung wesentlich mehr Mütter und Kinder bei der Geburt versterben als in einer anderen Abteilung, die nicht von Ärzten, sondern von Hebammen geleitet wird. Als dann ein Kollege von einem Studenten beim Sezieren verletzt wird und daraufhin stirbt, fällt Semmelweis auf, dass die Symptome denen, der verstorbenen Mütter sehr ähnlich sind.

Daraufhin veranlasst er, dass sich Ärzte vor den Entbindungen die Hände waschen. Keine sehr aufwändige Intervention. Und siehe da, die Todesfälle gehen zurück!


Ende gut, alles gut? 


Man sollte annehmen, dass eine empirische Erkenntnis, die einfach umzusetzen ist und wahrscheinlich zahlreiche Leben in der Zukunft retten wird, ohne weitere Umstände angenommen wird. Was aber passiert tatsächlich?

Es kommt für die alten und etablierten Ärzte natürlich nicht in Frage, sich von einem »Jungspund« (männliche Form von »Göre«) erklären zu lassen, wie sie ihre Arbeit verrichten sollten. Eine Arbeit, die sie seit eh und je auf bestimmte Weise erledigen. Schon gar nicht lässt man sich sagen, dass man mit seinem Verhalten in der Vergangenheit tausende Frauen getötet hat und noch viel mehr in der Zukunft gefährdet.

Was ist also die logische Konsequenz? Der Störenfried muss verschwinden. Denn seine Erkenntnisse sind »spekulativer Unsinn«. 
»Anstatt seine Theorie auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen, suchten die Großen der Zunft die Schuld lieber woanders«, Theodor Kissel
So lehnt man seine Habilitation und Dozentur ab und nach längeren Kämpfen verlässt Semmelweis Wien nach Pest, wo ihm sein Leben langsam zu entgleiten beginnt.

Erst Jahrzehnte später werden seine Erkenntnisse tatsächlich in die Praxis umgesetzt. Wie viele Klimakatastrophen hätte man verhindern Frauen hätte man retten können?

Zum Abschluss...

Es freut mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mein Blog zu lesen. Natürlich sind viele Dinge, die ich hier diskutiere aus einem subjektiven Blickwinkel geschrieben. Vielleicht teilen Sie einige Ansichten auch nicht: Es würde mich jedenfalls freuen, Kommentare zu lesen...

Noch ein Zitat zum Schluß:

"Ich verhielt mich so, als wartete ein Heer von Zwergen nur darauf, meine Einsicht in das Tagesproblem, zur Urteilsfindung von Gesellschaft und Politik zu übersetzen. Und nun stellt sich heraus: Dieses Heer gibt es nicht.

Ganz im Gegenteil erweist sich das kulturelle Getriebe als selbstimmunisierend gegen Kritik und Widerlegung. Es ist dem Lernen feind und wehrt sich in kollektiver Geschlossenheit gegen Umdeutung und Innovation.", Rupert Riedl, Evolution und Erkenntnis, Piper (1985)

:-)