Ignaz Semmelweis als 12 jähriger |
Daraufhin veranlasst er, dass sich Ärzte vor den Entbindungen die Hände waschen. Keine sehr aufwändige Intervention. Und siehe da, die Todesfälle gehen zurück!
Ende gut, alles gut?
Man sollte annehmen, dass eine empirische Erkenntnis, die einfach umzusetzen ist und wahrscheinlich zahlreiche Leben in der Zukunft retten wird, ohne weitere Umstände angenommen wird. Was aber passiert tatsächlich?
Es kommt für die alten und etablierten Ärzte natürlich nicht in Frage, sich von einem »Jungspund« (männliche Form von »Göre«) erklären zu lassen, wie sie ihre Arbeit verrichten sollten. Eine Arbeit, die sie seit eh und je auf bestimmte Weise erledigen. Schon gar nicht lässt man sich sagen, dass man mit seinem Verhalten in der Vergangenheit tausende Frauen getötet hat und noch viel mehr in der Zukunft gefährdet.
Was ist also die logische Konsequenz? Der Störenfried muss verschwinden. Denn seine Erkenntnisse sind »spekulativer Unsinn«.
»Anstatt seine Theorie auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen, suchten die Großen der Zunft die Schuld lieber woanders«, Theodor Kissel
So lehnt man seine Habilitation und Dozentur ab und nach längeren Kämpfen verlässt Semmelweis Wien nach Pest, wo ihm sein Leben langsam zu entgleiten beginnt.
Erst Jahrzehnte später werden seine Erkenntnisse tatsächlich in die Praxis umgesetzt. Wie viele Klimakatastrophen hätte man verhindern Frauen hätte man retten können?
1 Kommentar:
Für die die es interessiert: Etwas ausführlicher wird diese Geschichte zum Beispiel auch in "Super Freakonomics" von Steven Levitt und Stephen Dubner beschrieben.
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