Montag, 4. März 2024

Intellektuelle Mitläufer

Was Intellektuellen häufig zu eigen ist, ist eine Form von bemerkenswerter Feigheit. Sie mögen gut gebildet sein, aber trauen sich nicht, gegen den gerade herrschenden Zeitgeist zu schwimmen. Selbst wenn sie wissen, dass die gerade populären Ideen intellektuell armselig und gegen die Gesellschaft gerichtet sind. 

Sie nutzen dann ihren Intellekt genau für das falsche: Sie verwenden ihre geistigen Fähigkeiten nicht, um die Welt besser zu verstehen, sondern um die Welt so zu verdrehen, dass sie dem Zeitgeist gerecht wird. 

So gibt es zu jeder Zeit nur eine ganz kleine Zahl an wirklichen Intellektuellen und Philosophen, die Philosophie als radikale Reflexion ernst nehmen. 

Radikal heißt, an die Wurzel gehen. Wer sich scheut, an die Wurzel zu gehen, ist kein Intellektueller, sondern ein Opportunist, Konformist und Mitläufer.

Zum Abschluss...

Es freut mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mein Blog zu lesen. Natürlich sind viele Dinge, die ich hier diskutiere aus einem subjektiven Blickwinkel geschrieben. Vielleicht teilen Sie einige Ansichten auch nicht: Es würde mich jedenfalls freuen, Kommentare zu lesen...

Noch ein Zitat zum Schluß:

"Ich verhielt mich so, als wartete ein Heer von Zwergen nur darauf, meine Einsicht in das Tagesproblem, zur Urteilsfindung von Gesellschaft und Politik zu übersetzen. Und nun stellt sich heraus: Dieses Heer gibt es nicht.

Ganz im Gegenteil erweist sich das kulturelle Getriebe als selbstimmunisierend gegen Kritik und Widerlegung. Es ist dem Lernen feind und wehrt sich in kollektiver Geschlossenheit gegen Umdeutung und Innovation.", Rupert Riedl, Evolution und Erkenntnis, Piper (1985)

:-)