Mittwoch, 13. August 2025

The Destructive Force of Unchecked Intellectuals

“"public action" and "legal steps" were needed to prevent XXX." Such steps should be "dictated by science and not by political expediency,"”

Who does not recognise this pattern? Every other day someone tells us we have to “follow science” and listen to this or that expert. It has to be done as quickly as possible, because the science (or expertise) is clear and further deliberation not required.

So, what could XXX be? Described by Thomas Sowell in Knowledge And Decisions this is an example that is about 100 years old. In this case it is: "the "decline of American intelligence." 

1930s exhibit of the Eugenics Society

It was the pressure of intellectuals about 100 years ago to implement their recent fashionable idea: eugenics. Let's decide who is supposed to procreate and who is not. Who decides? Obviously the infallible experts and scientific counselers.

Sowell describes the general pattern that can be observed when intellectuals try to achieve political relevance:
(1) the almost casual ease with which vast expansions of the amount and scope of government power were called for by intellectuals to be used against their fellow citizens and fellow human beings, for purposes of implementing the intellectuals' vision,
[…]

(2) the automatic presumption that differences between the current views of the relevant intellectuals ("experts") and the views of others reflect only the misguided ignorance of the latter,
[…]

(3) the confidence with which predictions were made, without reference to any prior record of correct predictions nor to any monitoring processes to confirm the future validity of current predictions,
[…]

(4) the moral as well as intellectual superiority that accompanied the implicit faith that the current views of the "experts" represented
[…]

(5) a concentration on determining the most likely alternative conclusions rather than whether any of the conclusions had sufficient basis to go beyond tentative cognitive results to sweeping policy prescription.


Samstag, 9. August 2025

Totalitarian Leanings

Ask yourself which party or organisation is showing totalitarian leanings in your country. All quotations from the excellent book by Thomas Sowell, Knowledge And Decisions:



It is not simply the origin or basis of political power that defines totalitarianism, nor even the amount of power or its ruthless application. A tyrant is not automatically a totalitarian. It is the political blanketing of the vast range of human activities-from intimate personal relations to philosophical beliefs-that constitutes "totalitarianism."

[…] 

The founder of fascism and originator of the term "totalitarianism," Benito Mussolini, summed it up: "All through the state, all for the state, nothing against the state, and nothing outside the state."' Totalitarianism "recognizes the individual only insofar as his interests coincide with those of the State."

[…] 

Totalitarian ideology typically features 

(1) the localization of evil-in Jews, capitalists, or some other group-so that comprehensive political solutions to age-old human problems seem feasible within a reasonable time horizon by surgically removing the offending group, leaving a healthy body politic intact, 

(2) the localization of wisdom, to explain why this miraculous cure has escaped so many minds for so many centuries, as well as explaining the necessity for superseding democratic institutions and beliefs, 

(3) a single scale of values by which priorities may be arranged in every field of human endeavor, to be achieved "at all cost," 

(4) the presupposition of sufficient knowledge to achieve whatever goal may be projected, 

(5) the urgency of the "problem" to be "solved" so that ruthlessness is the lesser of two evils, and 

(6) a psychic identification with millions, whose opinions may nevertheless be disregarded and whose lives may be sacrificed in the cause, without feelings of guilt.

[…] 

Finally, the totalitarian ideology must be a self-enclosed sys tem, to exclude alternative views and visions which are-regardless of their substance-inherently antithetical to a single totalitarian ideology.



Montag, 23. Juni 2025

Walzer und Cholera

Walzer in Zeiten der Cholera — ein toller Buchtitel, eine spannende Zeit. Dieses Buch wurde mir kürzlich empfohlen. Nach einigen Kapiteln bleibt für mich ein bitterer Nachgeschmack:

»Danach betrachtete James Johnson nachdenklich die Landkarte, die hinter ihm an der Wand hing. Er fand Kalkutta, suchte Jessore und strich mit dem Finger von einer Stadt zur anderen. Ihn beunruhigte weniger das Tempo, mit dem die Krankheit die Distanz überwunden hatte. Was waren schon siebzig Meilen am Ende der Welt? Johnson missfiel die Richtung, die diese Epidemie eingeschlagen hatte.«

Das soll sich 1818 in den Bengalen zugetragen haben. Ist es nicht bemerkenswert, welche Details ein Autor im 21. Jahrhundert über Vorgänge, die vor rund 200 Jahren stattgefunden haben, herausfinden kann?

Oder ist es doch schriftstellerische Freiheit? Dann aber stellt sich die Frage: wie weit darf schriftstellerische Freiheit bei einem »Wissenschaftsbuch« mit historischem Thema gehen? Noch dazu ein Buch, das laut Titel auf der Shortlist der Wissenschaftsbücher 2022 steht? Es ist jedenfalls nicht als historischer Roman deklariert.

Zunächst hat mich diese Stelle zwar irritiert, aber ich lese dennoch weiter, weil das Thema des Buches doch fasziniert. Aber es bleibt nicht bei dieser einen Ausschmückung:

»Diesmal blieb er nicht stehen, um Steine zu betrachten, ihm entging sogar die neue Grube, die Bauarbeiter aushoben.«

Woher der Autor wissen möchte, was diese historische Person nicht gesehen hat, ist nun eine wahrlich bemerkenswerte Recherche-Leistung.

Dann folgt Kapitel 5: Diese Stadt braucht etwas Großartiges, Untertitel:1860-1863. In diesem Kapitel wird unter anderem über die Reise der Novara berichtet:

»Die Reise der Novara war ein Triumph, zumindest für österreichische Verhältnisse. Zum ersten Mal hatte das Kaiserreich eine Weltumsegelung unternommen, und das Schiff war sogar mit halbwegs vollzähliger Besatzung zurückgekehrt.« 

Dann wird angemerkt:

»Um das Projekt wissenschaftlich aufzuwerten, ließ man sich vor der Abreise sogar vom greisen Alexander von Humboldt den Segen für die Unternehmung geben.«

Alexander Humboldt stirbt 1859 und die Novara-Expedition fand von 1857 bis 1859 statt, nicht wie in der Kapitelüberschrift beschrieben im Zeitraum von 1860 bis 1863.

Titel des Expeditionsberichts der Novara-Expedition

Das war indessen die Stelle, an der ich das Buch endgültig und ziemlich grantig weggelegt habe. 

Für mich steht und fällt die Qualität eines Buches mit dem Vertrauen, das ich dem Autor entgegenbringe, gut und seriös recherchiert zu haben. Die ersten schriftstellerischen Ausschweifungen oder Entgleisungen waren für mich schon deutliche Warnsignale. Wenn man dann aber nicht einmal in der Lage ist, einfache Zeitlichkeit korrekt abzubilden, dann ist mein Vertrauen zu Ende. Dieser Text wurde, so mein Eindruck, nicht sauber recherchiert und nicht kritisch Korrektur-gelesen.

Dazu kommt die ergänzende Dimension, dass dieses Buch als »Wissenschaftsbuch 2022« gelistet wurde und am Klappentext sich das Zitat der Presse-Journalistin Anne-Catherine Simon findet: 

»Minutiös recherchiert und trotzdem stellenweise wie ein Roman...«

So minutiös recherchiert, dass der Autor in der Lage war, zu wissen, wo sich der Finger einer Person vor 200 Jahren befunden hat, Dinge beschreibt, die eine Person nicht gesehen hat, sowie einfache zeitliche Einordnungen nicht gelingen?

Da habe ich persönlich eine andere Vorstellung von penibler Recherche.

Vielleicht wäre es besser gewesen, einen historischen Roman, statt ein Sachbuch zu schreiben?

Oder bin ich übertrieben empfindlich?

Mittwoch, 22. Januar 2025

Netzneutralität

 Vor ca. 15 Jahren war Netzneutralität das große Thema der selbst-ernannten Linken. Podcasts, Artikel, Aktivismen ohne Ende. Und zurecht! Dann ist es leise geworden. Möglicherweise hat man festgestellt, dass nicht nur die eigene Meinung frei vertreten werden kann.


Heute ist das Motte der »Linken« eher totale Zensur jeder Idee, die der eigenen auch nur ein wenig entgegen steht; gerne auch im Hintergrund und ohne rechtliche Grundlage — auch »Fact Checking« genannt.

Freie Meinungsäußerung (ein anderes Wort für Netzneutralität, denn die Invididuen entscheiden, was sie senden und empfangen wollen, nicht Konzerne oder Regierungen) gilt heute als »Rechts«.

Mit anderen Worten: Rechts/Links ist ein sinnloses Konzept für schlampige Denker und Aktivisten.

Mehr dazu im faszinierenden Gespräch mit Hyrum Lewis.


Zum Abschluss...

Es freut mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mein Blog zu lesen. Natürlich sind viele Dinge, die ich hier diskutiere aus einem subjektiven Blickwinkel geschrieben. Vielleicht teilen Sie einige Ansichten auch nicht: Es würde mich jedenfalls freuen, Kommentare zu lesen...

Noch ein Zitat zum Schluß:

"Ich verhielt mich so, als wartete ein Heer von Zwergen nur darauf, meine Einsicht in das Tagesproblem, zur Urteilsfindung von Gesellschaft und Politik zu übersetzen. Und nun stellt sich heraus: Dieses Heer gibt es nicht.

Ganz im Gegenteil erweist sich das kulturelle Getriebe als selbstimmunisierend gegen Kritik und Widerlegung. Es ist dem Lernen feind und wehrt sich in kollektiver Geschlossenheit gegen Umdeutung und Innovation.", Rupert Riedl, Evolution und Erkenntnis, Piper (1985)

:-)