In wesentlichen Bereichen der Forschung gehen heute junge Menschen nicht weil sie besonders talentiert für das jeweilige Feld sind, sondern weil sie Aktivisten sind. Klimaforschung, Ökologie, Soziologie usw.
Das geht Hand in Hand mit sterbenden Legacy Medien, die versuchen immer enger fokussierte Interessengruppen anzusprechen, die sich zwar teilweise gebildet geben, aber nur ganz wenig Abweichung von der eigenen Ideologie ertragen — ein performatives Spektakel, nicht viel mehr.
Dies führt zu selbstverstärkenden und moralisierenden Mechanismen in der Gesellschaft: man kämpft für die »gute« Sache, und wird in Talkshows und dergleichen eingeladen. Die flachen Medien bringen die narrative Unterfütterung der naivsten Form der Geschichte. Gefragt ist nicht die Erkenntnis, dass es keine einfache »Lösung« gibt, schon gar keine moralisch heroische, sondern vielmehr eine Reihe an Kompromissen, ...
Uriah Heep |
Oftmals führt es sogar zu einer solchen Verzerrung der Tatsachen, dass die, die auf der vermeintlich moralisch richtigen Seite stehen, mit ihren Maßnahmen die Welt schlechter machen: Energiewende, Gentechnik, Covid-Response.
Was aber die Wissenschaft im engeren Sinne betrifft, trägt dies in keiner Weise dazu bei, ernsthafte Wissenschaft zu fördern und daraus Maßnahmen im kritischen Diskurs mit der Gesellschaft abzuleiten, sondern führt viel mehr zu institutionalisiertem confirmation bias. Dies war immer zu einem gewissen Maße gegeben, siehe Thomas Kuhn, aber es nimmt heute beängstigende Ausmaße an.
Heute gibt es Wissenschaftsbürokraten, die sich für Vertreter der Wissenschaft halten — verstünden sie allerdings etwas von Wissenschaft, würden sie erkennen, wie absurd alleine diese Idee ist. Denker, die gegen den Strom schwimmen, wie etwa in der Vergangenheit Personen wie Freeman Dyson, werden heute frühzeitig aus dem universitären Betrieb ausgemustert. So haben fast alle dieselbe ideologische Grundstimmung und entsprechend langweilig, fehlerhaft, irrelevant und langsam geht die Forschung voran.
Wissenschaft, die versucht Konflikt zu vermeiden oder gar zu verbannen schafft sich ab. Universitäten, die sich als Safe Spaces wahrnehmen und ideologisch eindimensional werden, fallen in die Irrelevanz.
Die wesentliche Frage für die nächsten Jahre ist, wie weit der universitäre Betrieb noch reformierbar ist, vor allem auch deshalb, weil es im aktuellen System zu viele Gewinner gibt. Gewinner in dem Sinne, dass die mangelhafte Qualität ihnen selbst nicht schadet, weil sie es sich in den selbst-referentiellen Zirkeln gut eingerichtet haben. Woher soll also der Druck zu Reformen kommen? Eine mögliche Antwort wäre: von der Gesellschaft, die langsam aber sicher die Geduld mit fragwürdiger Expertise gepaart mit hohen Kosten verliert.
Auch von Seiten der Wirtschaft könnte sich der Druck erhöhen, wenn es immer deutlicher wird, dass das Absolvieren einer Universität relativ wenig Wert stiftet — mit Ausnahme einer Erkenntnis: dass die Person in der Lage war sich über mehrere Jahre durch langweilige und weitgehend irrelevante Strukturen zu quälen. Das mag allerdings als Qualifikation für Großunternehmen von Wert sein.
Auf der positiven Seite ergeben sich hier Chancen für Europa, denn die US-Universitäten sind schneller und energischer darin, sich zu beschädigen als die europäischen — das würde schnelles Handeln notwendig machen...
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