»People confuse science and scientists. Science is great, but individual scientists are dangerous.«, Nassim Taleb, Fooled by Randomness
HIV-Entdecker Luc Montagnier ist verstorben. Umstritten ist er übrigens nicht, wie vom ORF berichtet, weil er vermutet, dass COVID von Forschern geschaffen wurde. Das ist eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit (YouTube).
Luc Montagnier (Wikimedia) |
Umstritten ist er, weil er in qualitativ sehr fragwürdigen Studien versucht hat Homöopathie zu belegen, weiters dass sich DNA von einem Gefäß ins nächste teleportieren würden und Infektionserreger an Autismus Schuld wären.
Montagnier ist übrigens bei weitem nicht der einzige Nobelpreisträger, die nach dem Nobelpreis, sagen wir es vorsichtig, an intellektueller Schärfe haben vermissen lassen. Dazu habe ich vor einiger Zeit einen eigenen Blog-Artikel geschrieben.
Wobei ich meine Ansicht hier ein wenig geändert habe: es gibt die interessante Theorie, dass es häufig sehr schräge und atypische Personen, wie etwa Kary Mullis oder James Watson sind, die wirkliche Durchbrüche zu erzielen. Diese Charaktereigenschaft, die auf der einen Seite hilfreich ist um intellektuelle Meisterleistung zu erzielen führt dann an anderen Stellen zu kaum verständlichen Verrücktheiten.
(Bei vielen führt sie allerdings nur zu Verrücktheiten, das soll auch nicht verschwiegen werden. Sprich: atypische Persönlichkeit ist natürlich kein Garant für geniale Entdeckungen.)
Der bekannte Spruch über »Genie und Wahnsinn« dürfte Substanz haben. Die tiefere Frage könnte daher sein: brauchen wir solche grenzwertige Charaktere um die Welt weiterzubringen, und müssen wir schlicht mit den fragwürdigen Nebenwirkungen leben?
Wokeistan scheint dafür kaum geeignet zu sein. Der Wunsch alles was nicht stromlinienförmig und politisch korrekt ist zu blockieren, dürfte langfristig kein Erfolgsrezept zu sein.