Auf der einen Seite ist es ein klar, dass Inder und Chinesen dasselbe Recht auf Mobilität haben wie wir Europäer und Amerikaner, auf der anderen Seite bedarf es keiner großen Phantasie, dass (derartige) Autos in großer Zahl eine Katastrophe für jede Bemühung darstellen den Treibhausgas-Ausstoss zu verringern um den Klimawandel etwas weniger katastrophal zu halten. Was ebenso wichtig ist, es torpediert natürlich auch jedes Konzept der Planung vernünftiger und nachhaltiger öffentlicher Transportinfrastruktur (Leapfrogging im Bereich der Stadtplanung) , wie man ganz leicht in Städten wie Jakarta, Teheran oder Medan sehen kann. Der ungebremste und ungesund billige Autoverkehr dupliziert die Fehler die v.a. in den USA auf großem Massstab vorlgelebt wurden. Es ist weiters auch klar, dass diese Autos bei diesem Preis kaum über modernes Motormanagement verfügen werden bzw. auf besondere Effizienz hin entwickelt werden.
Welche Plätze auch immer ich in diesen Ländern besucht habe, es war der massive Drang nach mehr Kommunikationsmitteln (Mobiltelefonie, Internet) sowie Mobilität zu spüren. Auf Sumatra, ebenfalls einer großteils recht unterentwickelten Region in Indonesien boomen wie fast überall die Motorräder. Auch diese sind sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss was Effizienz und Umweltbelastung betrifft, und der Trend ist klar: jeder der heute ein Moped besitzt möchte in den nächsten Jahren ein Auto fahren, und zwar ein möglichst großes.
Folgt man der Idee des Leapfrogging, so müssten gerade diese Regionen mit den modernsten Technologien aufrüsten, also z.B. Elektroautos mit Strom der aus Solaranlagen gewonnen wird. Tatsächlich ist (s.o.) genau das Gegenteil der Fall. Es werden die Fahrzeuge dort gebaut und verkauft, die in Europa und Amerika sicher keinen Abnehmer mehr finden würden, und die Energieversorgung geht ganz konventionelle Wege, sprich baut auf fossilen Energieträgern. Ein paar Beispiele:
Weiters beginnt man scheinbar in Indonesien nun ebenfalls die reichlich vorhandenen Kohle-Vorkommen wiederzuentdecken. Der massiv steigende Energiebedarf und die Tatsache, dass weit entfernte Regionen zu versorgen sind legt dies ökonomisch betrachtet auch nahe. Eine "klare" und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten logische Strategie wie man an China erkennen kann; meines Wissens nach wird zur Zeit eben in China etwa alle 10 Tage ein neues Kohlekraftwerk gebaut. Derselbe Trend könnte sich in Indonesien abzeichnen. Von einem Land mit massiver Wasserkraft hin zu Kohlekraftwerken.
Wie so häufig in einer verkehrten Wirtschaftswelt: ökonomisch betrachtet kurzfristig sinnvoll,für die Menschen, die Gesellschaft, die Umwelt und natürlich auf für die Wirtschaft langfristig betrachtend aller Voraussicht nach verheerend. Und wichtig zu ergänzen: nicht nur für Menschen, Umwelt und Wirschaft in Indonesien, sondern in einer "flachen" Welt natürlich für die ganze Welt.