Modelle werden heute in allen möglichen Kontexten zur Entscheidungsfindung oder -unterstützung eingesetzt, denken wir an Klimamodelle, Covidmodelle, Wirtschaftsmodelle usw.
Von Experten, die tatsächlich etwas von Modellierung verstehen, wird dabei immer wieder betont, dass es sich dabei um Szenarien und nicht um Vorhersagen handelt. Ich habe diese Themen schon mehrfach im Podcast behandelt, mehr dazu etwa in der Episode mit Andreas Windisch oder Erica Thompson.
Diese Unterscheidung ist extrem wichtig, weil Modelle auf Annahmen unterschiedlicher Art aufbauen und daher selten die Zukunft zuversichtlich vorhersagen. Nun bin ich in einem Spectator-Artikel auf ein sehr interessantes Zitat gestossen, dass diese Überlegungen in ein recht anderes Licht rücken, und wieder zeigen, dass (gesellschaftliche) Realität oft sehr stark von den Ideen und Annahmen unserer Eliten abweichen. Bei einer Konferenz der Royal Society macht Prof. Steven Riley (UKHSA) folgende sehr wesentliche Bemerkung:
“We can’t redefine commonly used words. If we have a chart that’s got a time axis and the time axis goes past the current day and there’s a line going off to that side of the chart then we are making forecasts. Whether we like it or not.”
»Wir können allgemein genutzte Worte nicht neu definieren. Wenn wir eine Abbildung machen, die eine Zeit-Achse hat, und diese Zeit-Achse weist vom heutigen Tag in die Zukunft, und es gibt eine Linie auf dieser Abbildung die in die Zukunft weist, dann machen wir eine Vorhersage. Egal, ob wir das wollen oder nicht.«